Welche Ziele verfolgt das Arbeiten mit friendly-pressure?  

Ich beginne mit einem Gedankenexperiment:  

Gäbe es Angst, Ärger und Wut, Depression und Verzweiflung, wenn ich in der Lage wäre alle meine Beziehungen meiner Umwelt für mich befriedigend zu regulieren?  

Dies stellt ein Gedankenexperiment dar, weil zu dieser Umwelt auch viele Menschen gehören, mit denen ich gar nicht in Kontakt treten kann oder will:  

Terroristen, „Die da oben“, Autofahrer im Straßenverkehr usw.  

Trotzdem bin ich mit meinen Gedanken und Gesprächen und sicherlich auch meinen Gefühlen in einem hohen Maß mit genau diesen Personengruppen, mit denen ich kaum in eine direkte Beziehung treten kann beschäftigt. Je nach Qualität dieser Menschen stellen sie für mich Bedrohungen oder Ärgernisse dar und ich trete in einen zumindest gedanklichen Machtkampf mit diesen Menschen.  

Auf der anderen Seite bin ich tagtäglich mit vielfältigen Menschen im direkten persönlichen Kontakt, manchmal nur einmalig und kurz, mit andern ständig und vielleicht über Jahre hinweg.Hier an dieser Stelle setzt dieses Training an, um mich mit den Vielzahl von Beziehungen zu beschäftigen, die ich durchaus beeinflussen kann.

Für beide Gruppen von Menschen, d.h. diejenigen, zu denen ich in einem direkten Kontakt stehe und diejenigen, die ich nicht erreichen kann gilt, dass ich über dieses Training versuche, aus ablaufenden Machtkämpfen herauszutreten. D.h. ich versuche zu akzeptieren, wenn ich bestimmte Menschen gar nicht erreichen kann. Auch wenn ich mich gedanklich noch so sehr damit beschäftige, was ich beispielsweise Terroristen alles antun könnte, bleibt dieser Machtkampf völlig dysfunktional und führt ausschließlich zu einer emotionalen Belastung ohne Effekt.  

Ich übe tatsächlich, mich über Akzeptanz von Machtkämpfen zu lösen, und dies ist letztlich für beide Personengruppen ein funktionierender Ansatz. Anstatt mich mit den Menschen, mit denen ich tagtäglich in Beziehung stehe, in fruchtlosem Machtkämpfe zu verwickeln, übe ich eine Haltung ein, mit der ich - mit einem sicheren Fundament, mit meinem Teil in dieser Beziehung beschreibe. Ich flüchte weder, noch unterwerfe mich, aber ich höre auch auf zu kämpfen und nehme trotzdem meine Richtung ein. Die erstaunlichen Effekte einer solch scheinbar passiven Haltung in zwischenmenschlichen Konflikten können wir im Rahmen dieses Selbstmanagement-Programmes an uns beobachten.