Die Biologie der Angst

Unser Stress- und Angstsystem

Ich spreche hier über 2 Begriffe. Einer ist in aller Munde: Stress beschreibt für uns einen Funktionszustand, den wir ständig in uns wahrnehmen und denn es zu regulieren gilt. Dafür benötigen wir wellness, Rotwein, Sport, Urlaub und Entspannungstechniken zum Abschalten. Jeder kann sich hier seine eigene Liste machen.

Über Angst hingegen wird nicht gesprochen. Man könnte meinen, dass es sich hierbei um ein eine Vorschrift in unserer Gesellschaft handelte, als ob Angst etwas für für kleine Kinder und alte Leute wäre. Wer Angst hat, ist nicht gut genug.

Sicherlich gibt es solche gesellschaftlich machtvolle Normen, aber das Verbot, über Angst zu sprechen, darüber nachzudenken oder sie überhaupt nur wahrzunehmen, entstammt unserem Gehirn.

Angst ist einer der zentralsten Steuerungshebel in unserer Verhaltensbiologie, sie soll uns schützen und unser Leben retten. Angstgefühle sindt dabei so machtvoll, dass sie uns Dinge tun lässt, die wir nicht tun wollen und Dinge vermeiden lässt, die wir eigentlich gerne unternehmen wollten.

Über so etwas Machtvolles im Hintergrund wird nicht gesprochen. Ein wichtiger Bestandteil von friendly-pressure besteht darin, diese geheimnisvolle Macht ans Licht zu holen, sie wahrzunehmen, mit ihr in ein Verhältnis auf Augenhöhe zu treten und sie auch mitzuteilen. Damit wird die Angst nicht aus unserem Leben verschwinden, aber ich werde feststellen, dass es etwas Wirkungmächtigeres gibt, als Angst: Und zwar Mut. Friendly pressure beschäftigt sich letztlich auch intensiv damit, Mut zu lernen.