Verteidigung ist nicht alles, aber ohne Verteidigung ist alles nichts

Menschen machen ständig etwas mit uns, das entspricht unserer Biologie. Unser Gehirn ist seit Millionen von Jahren darauf trainiert, das Zusammenleben mit unseren Artgenossen fortlaufend zu verhandeln und zu regulieren. Die Regulation sozialer Interaktionen ist für den Erfolg unserer Spezies verantwortlich. Als Konsequenz ist unser Denken, Fühlen und Handeln fortwährend mit der Regulation von zwischenmenschlichen Abläufen beschäftigt. Die daraus resultierenden Handlungsimpulse in bedrohlich erlebten Konfliktsituationen, lassen uns unter Spannung und "unter Druck" stehen. Diese anhaltende energetische Aktivierung macht unser Leben anstrengend. In der psychosomatischen Medizin finden sich solche Zustände permanenter innerer Kampfenergie als Panikattacke, als körperliches Symptome ohne organische Ursachen oder "Burn-Out-Syndrom" wieder.

Friendly pressure beschäftigt sich mit den permanenten Bedrohungswarnungen, die unser Gehirn mit unangemessenem "Alarm", innerer Kampfaktivierung und auch Energiebereitstellung beantwortet. Unser Gefahrenscanner registriert ständig Gefahr für unser Leben und unsere seelische und körperliche Integrität. Diese ständige Alarmreaktion unseres Gehirns auf ja tatsächlich häufig unfreundliche und aggressive Erfahrungen unter Menschen ist somit Gegenstand des Buches. Ich sollte mich mich also auf der einen Seite tatsächlich gegen Feindseligkeit, Aggression und Dominanz wappnen können. Auf der anderen Seite benötigte ich dafür viel weniger an Kampfenergie, als mein Gehirn mir reflexartig dafür zur Verfügung stellt. Deshalb der möglicherweise provozierende Untertitel: "Wer kämpft, verliert".