Unsere Angst heute

Unser Angstsystem wird heute meist durch die Vermittlung unserer Gedanken und durch Bewertungen aktiviert und reagiert dann aber trotzdem, als ob ein Raubtier hinter uns her wäre. Dabei sind ist es die Vielzahl an bedrohlichen Gedanken, die uns den ganzen Tag, vermittelt durch Gespräche, Vorwürfe und Warnungen anderer, durch Nachrichten, durch unsere Träume oder oft genug durch die von uns ewig wiedergekauten Bedrohungsängste unter Angststress setzen. Neben der hohen Anzahl an Bedrohungsreizen, die unser Gehirn liefert, ist zusätzlich problematisch, dass wir kein bindendes Entwarnungsignal erhalten, wenn die Gefahr vorüber ist.  Da wir nun so niemals „echte“ Sicherheit erreichen können, weil unser Angstsystem ja letztlich auch in aller Regel nicht durch „echte“ Bedrohung aktiviert wird, entwickelt sich ein Dauerzustand. Dauerhafte Ängste (im übrigen auch chronische Schmerzen) resultieren aus fehlenden Entwarnungssignalen über das Ende einer Bedrohung. Wir befinden uns dann in einem Dauerzustand von Angst und Flucht.