Warum macht es Sinn, dass sich unser Gehirn mit Angst beschäftigt?

Aus dem schon Gesagten ergibt sich, dass unser Angstsystem uns unfrei handeln lässt. Menschen die unter Angststörungen oder Depressionen leiden, leiden unter dem Verlust an freiem Handeln. Sie empfinden ihr Leben als immer eingeengter und unfreier. Und der einzige Ausweg ist letztlich, aus der Fluchtbewegung umzukehren in eine Annäherung an unsere Ängste. Dies geschieht über die Annäherung an den Ort, wo Ängste und alle anderen Gefühle abgebildet werden, nämlich an unseren Körper. Aus diesem Grunde beinhaltet friendly-pressure eine Vielzahl von Übungen, die Verbesserung der Körperwahrnehmung kultivieren. Schon allein über das Üben von friendly-pressure Meditationen ergibt sich mit der Zeit die Fähigkeit, Emotionen und Spannungsimpulse, die uns im Leben oft blind und automatisch steuern, intensiv wahrzunehmen, ohne sofort auf sie reagieren zu müssen. Dies hat vielfältige dramatische Effekte, die man heute als Resilienz bezeichnet. Ich werde so in der Fähigkeit gestärkt, auf Impulse die in mir entstehen oder die durch andere in mir erzeugt werden, nicht mehr sofort reagieren zu müssen. Der Volksmund bezeichnet soetwas als Gelassenheit. Ich kann also über friendly-pressure Mut und Gelassenheit entwickeln, sich die Fähigkeiten dazu aktiv aneignen. Jeder startet dabei von einem anderen Niveau, aber für niemanden ist dies unmöglich. Letzten Endes geht es um eine innere Verhandlung, welcher Preis höher erscheint, der Preis weiter unfrei zu sein oder der Preis, sich mit der eigenen Angst zu beschäftigen.