Ein 5 Schritte Programm zur Verhaltensänderung: Arbeiten an Gewohnheiten und Widerstand
Sie können sich für die einzelnen Programmschritte die Zeit nehmen, die sie benötigen. Wer intensiv arbeiten möchte, kann dies auch auf 5 Wochen aufteilen.
Das Programm stellt eine Anleitung dar, um unser Verhalten bzw. unsere Reaktionsbereitschaft gegenüber anderen Menschen zu verändern. Diese Reaktionsbereitschaften stellen Gewohnheiten dar, über
die wir unsere Beziehungen mit anderen Menschen regeln. Dabei geht es um die Regulation von Grenzen und um unseren Umgang mit Dominanz und Unterwerfung. Friendly-pressure beschäftigt sich
intensiv mit der Vermeidung von Machtkämpfen, ohne dass wir uns dazu unterwerfen müssten.
In unserer Beziehungsregulation richten wir unser Augenmerk intuitiv auf die Grenzen des Anderen (wie der Volksmund dazu auch sagt: „Jemanden in seine Grenzen
verweisen“.).
Zu einem großen Teil wird die Beschäftigung mit diesem 8-Schritte-Programm bedeuten, fortlaufend gegen Widerstände anzuarbeiten, sich lieber mit dem Anderen zu beschäftigen, als mit
uns.
Gewohnheiten bedeuten für uns den sicheren Rückgriff auf Vertrautes, was jedoch nicht unbedingt einhergeht mit einem guten Funktionieren und Selbstbestimmung. Der französiche Schrifsteller,
Regiseur und Maler Jean Cocteau hat hierzu den folgenden Satz geprägt: „Die meisten Menschen leben in den Ruinen ihrer Gewohnheiten“.
Aber auch wenn diese Trümmer längst nicht mehr funktionierende Strukturen in unserem Leben darstellen, nämlich nichts als übrig gebliebene Ruinen, scheinen wir es uns im Zweifelsfall dort wird
langfristig einzurichten. Was sind Beispiele für solche Gewohnheitsruinen?
Diese sind individuell und schon die Beschäftigung mit den "Ruinen unserer Gewohnheiten" kann schmerzhaft sein, weshalb hier mit Widerständen zu rechnen sein dürfte.
Viele dieser "Gewohnheitsruinen" rechnen wir schnell unserem Charakter und möglicherweise auch dem unserer Vorfahren zu. Das kann unser Jähzorn sein, cholerische Ungerechtigkeit, das kann das Verstummen in lauten Konflikten bedeuten oder der wortlose Rückzug aus Beziehungen, ohne einen Konflikt wirklich geklärt zu haben. Es kann die Gewohnheit sein, sich in Konflikten sofort zu rechtfertigen und auf jeden Fall das Verständnis aller Anderen für das eigene Handeln einzufordern. Oder in solchen Situationen zu schnell zu weinen. Es wird sich häufig um das schnell aufflackernde schlechte Gewissen handeln, welches unser Verhalten immer wieder in eine bestimmte Richtung steuert, selbst wenn wir unter den Ergebnissen dieses Handelns immer wieder leiden.